Völligs Unverständniss

Geht euch das auch manchmal so? Ihr seid bei jemanden zu Besuch oder sucht im Restaurant etwas zu essen oder redet aus irgendwelchen Gründen mit jemanden darüber, was mit euch los ist, warum ihr dies oder jenes nicht eßt und dann ist das dieser Gesichtsausdruck, als ob ihr völligen Blödsinn redet. Oder man sagt euch "Ihr und eure eingebildeten Krankheiten".

Mir geht das manchmal so. Erst letztens habe ich dankend einen Obstboden abgelehnt. Auf die Frage warum mit der Begründug, dass ich den früher gern gegessen hätte, habe ich auf meine FM hingewiesen und auf die entsprechenden Folgen. Die Dame hat mich irritiert angeschaut, den Kopf geschüttelt und gemeint "Manche Dinge kann man sich auch so lange einreden, bis sie zutreffen". Genauso schön, die Diskussion mit Leutchen, die meinen, dass Obst und Gemüse gesund ist und gegen Krebs hilft und und und. Wenn man dann versucht zu erzählen, dass man das zwar auch so sieht, es für einen selber aber eher unmöglich ist, sich zu ernähren, hieß es vor kurzem erst, dass ich mal überlegen sollte, woher die Krankheit käme (in meinem Fall def. eine Infektion im Darmbereich und nicht die Fehlernährung) und das ich schleunigst wieder zusehen sollte, dass ich wieder alles vertrage, was mir ja so gut tun würde.

Bei solchen Kommentaren habe ich dann auch oft kein Interesse mehr, die Diskussion auch nur ansatzweise fortzuführen.

Mich würde an dieser Stelle einfach mal interessieren, mit was für Unverständnissen etc. ihr euch rumschlagen mußtet.

...im übrigen kann ich da zumindest auf meine Verwandtschaft zählen, die haben Verständniss und versuchen drauf zu achten.

Mir kommt das alles irgendwie bekannt vor. Man wird als Mensch mit FM quasi als schwachsinnig abgestempelt...Wie oft ich mir schon unqualifizierte Kommentare anhören musste... Alle sind viiiiiiiiiiiiiiiiiel (ich hoffe das Außmaß wird damit deutlich ) klüger auf dem Gebiet der "Behandlung" und Ursachenklärung der FM als die Betroffenen an sich. Mittlerweile haben mir schon zig Leute gesagt (und eigentlich wollte ich das gar nicht wissen...), dass nur psychisch instabile Menschen eine FM bekommen und alle Unverträglichkeiten ausnahmslos psychisch bedingt sind. Dabei halte ich mich persönlich für eine echt stabile Persönlichkeit Aber das nenn´ich mal ne These, die Hand und Fuß hat...
Man kann ja noch nicht mal in Ruhe Essen gehen ohne vom Kellner Kommentare zu ernten...
Aber Gott sei dank, bin ich ja schon Not und Elend gewohnt, was dumme Kommentare seitens meiner Mitmenschen angeht. Was man sich schon als Vegetarier alle anhören muss... *grummel*. Aber wie sagen die Ärzte so schön?! "Lasse redn"

Wie geht ihr mit solchen Reaktionen eurer Umwelt eigentlich um? Mir fällt das immernoch so schwer. Ich bin in solchen Situationen immer so platt, mir fällt dann auf die schnelle nicht mal eine blöde Antwort ein.

Diese Woche war ich bei einer Heilpraktikerin und die hat die Lösung für alle Allergiker und Leute mit NMUs: Sie ist doch tatsächlich der Meinung, dass man sich Allergien und Intoleranzen nur einredet. Man redet sich das alles so lange ein, bis man es wirklich hat. Also Leute: Redet euch nicht länger ein ihr hättet FM und ihr seid geheilt.

Erst mal herzlich willkommen bei uns!
Mir geht es oft auch so, dass mir die besten Antworten immer erst hinterher einfallen. Mittlerweile habe ich es aber einigermaßen geschafft, mich von dem Rechtfertigungsdrang zu lösen - und das war echt nicht einfach! Das macht irgendwann nämlich gaaar keinen Spaß mehr sich das alles anzuhören, wenn Unerfahrene ihre Meinung dazu abgeben müssen und ich schalte auf Durchzug.
Aber das mit der Heilpraktikerin ist toll. Wenn die Welt doch so einfach wäre. Und das traurige ist: sie ist nicht die Einzige, die so denkt...!

aaaaaahja... Und wie rechtfertigt diese lustige Person des Ganze bitte, wenn man vorher noch nie was von ner Fruktose-Malabsoption gehört hat? Weil des ja auch in der Öffentlichkeit soviel disskutiert wird!!! Manchmal denk ich mir echt...
liebe Grüße an alle Miel

Da könnte man genausogut fragen, wie man jede andere Krankheit rechtfertigen soll. Das möchte ich echt mal erleben, dass man jemanden, der an Krebs erkrankt ist erklärt, dass er sich diese Krankheit nur einbilde bzw. das dieser doch bitte das erklären soll.

Miel das ist eine gute Frage. Gehört habe ich davon voher schon mal, aber man kann doch nicht davon ausgehen, dass die Probleme daher kommen. Vielleicht sagt Dir dann diese lustige Person gleich noch, wenn Du so argumentierst, dass Du dann ein anderes seelische oder ähnlich geartetes Problem hast und deswegen Dein Körper verrückt spielt

...und so etwas nennt sich dann Artz

Aber zum Glück gibt es auf die ein oder andere völlig wirsche Meinung durchaus auch positive Reaktionen. Vor allem dann, wenn viel gefragt wird. Meine Schwiegermutter meinte letztens, ich solle doch besser eine Liste machen von dem, was ich mag und vertrag, das wäre einfacher
Ganz toll auch die Bedienung in einem italienischem Restaurant, die plötzlich sehr hilfsbereit war

Na ja, was will man machen.

Vor kurzem erst gehört: "Iß mehr Obst, wahrscheinlich kommt Deine Krankheit davon, weil Du zu wenig davon hattest"

ich ahb mich heute Mittag fast mit einer Kollegin angelegt, weil ich ihre Erdbeeren n icht probieren wollte... Hab dann schließlich gesagt, dass ich allergisch bin... Wieos ist das so schwer zu verstehen, dass ich nunmal keine will???!

Das mach ich auch ganz oft: einfach sagen, ich bin allergisch, wenn die Leute es nicht verstehen wollen. und wenn dann noch dazu kommt, dass ich kein Fleisch esse... dann ist´s ganz aus mit dem Verständnis. Hihi, wenn ich dann ganz entnervt bin, sag ich einfach, dass ich Fleisch auch nicht vetrage. Ach ist das schön, dass die Leute da so wenig Ahnung von haben...

Wobei ich mich immer noch nach dem tieferen Sinn sehne: Warum akzeptieren Leute es, wenn ich sage ich bin allergisch, aber nicht wenn ich sage, ich hab´ne Unverträglichkeit??? Ok, Allergien sind bekannter, aber das andere klingt doch auch überzeugend, oder?

Irgendwie scheint es mir eher, dass Unverträglichkeiten nicht so wirklich ernst genommen werden. Vor allem, weil man bei der LI wohl Enzyme zufüttern kann. Darauf hatte mich zumindest vor kurzem ein Mädel angesprochen, die selbst an Hefeunverträglichkeit leidet, ob es bei meiner FM nicht auch etwas geben würde. Auf mein nein hin, meinte sie, dass wäre schon arg unterträglich.
Aber wie gesagt, ich habe den Verdacht, dass das Wort Unverträglichkeit für die meisten einfach zu schwach wirkt, Allergie dagegen stärker, weil die meisten da wenigstens von Fällen gehört haben, die verstorben sind oder ähnliches und ich glaube, da spielt dann die Angst mit, dass Du dann dort liegst und ins Krankenhaus mußt ... was wohl bei einer Unverträglichkeit nicht der Fall sein wird.

...ich bin dann meist schon so drauf, dass ich das alles sehr theatralisch mache, wenn mir jemand gerade bei der Essenswahl dumm kommt. Stelle dann immer die Frage, ob er/sie es riskieren will, dass ich mich mit Magenkrämpfen auf dem Boden rumwälze Das hilft.

Und vor allem Dingen benutzt das Wort Krankheit öfter am besten im Zusammenhang mit evtl. nicht heilbar, dann glauben die evtl. noch, dass Du ansteckend bist, aber ansonsten werden keine blöden Fragen gestellt

Ich weiß auch nicht, die meisten kommen einfach nicht ganz damit zurecht. Es ist nur einfach unglaublich schön, dass viele Freunde und Verwandte sich immer Mühe geben.

ja da ich auch noch so ne bio tante bin habe ich mir das mit den rechtfertigungen einfach mal abgewöhnt.

ich sage einfach nein und punkt.
irgendwann war ich die erlärungen satt und die tollen tipp s die darauf folgen.


am anfang habe ich auch versucht anderen die unverträglichkeit zu erklären,aber anscheinend können sich nicht betroffene schlecht vorstellen das es so etwas gibt.

naja nein sagen fällt nur manchmal ziemlich schwer*g* und da gibts dann ab und an mal einen sünde.